Takako Iwasa - Die „Cat Grandma“ von Tokio


Takako Iwasa – bekannt als „Cat Grandma“
In den Straßen Tokios begegnet man einer kleinen, älteren Frau, die von vielen längst liebevoll „Cat Grandma“ genannt wird.

Takako Iwasa ist seit Jahren Tag für Tag unterwegs, um herrenlose Katzen zu füttern und ihnen Zuwendung zu schenken. Was zunächst wie eine einfache Geste wirkt, hat sich zu einem stillen Symbol für Mitgefühl und Ausdauer entwickelt.

Für die Tiere, die in der Anonymität einer Millionenstadt oft unsichtbar bleiben, ist sie ein unverzichtbarer Halt – eine vertraute Gestalt, die immer wiederkehrt.


Alltag und Einsatz
Mit Futtertaschen und Schüsseln ausgestattet zieht Takako durch die Straßen, Parks und Hinterhöfe Tokios. Sie kennt die Orte, an denen sich die Katzen sammeln, und weiß um ihre Geschichten: die scheuen Kater, die sich erst nach Jahren nähern, die kranken Tiere, die Hilfe brauchen, die Jungtiere, die noch lernen müssen, in einer feindlichen Umgebung zu überleben. Ihre Geduld ist grenzenlos – sie wartet, spricht leise mit den Katzen und gibt jedem Tier das Gefühl, gesehen zu werden. Viele Bewohner der Stadt haben sich längst an ihr Bild gewöhnt: die alte Frau im schlichten Mantel, die im hektischen Treiben innehält, um Tieren Trost und Nahrung zu schenken.


Philosophie und Haltung
Für Takako Iwasa ist Katzenschutz kein Projekt, sondern eine Lebensaufgabe. Sie sieht die Katzen nicht als Streuner, sondern als Mitgeschöpfe mit Anspruch auf Respekt, Würde und Fürsorge. Ihr Handeln ist leise, ohne Organisation oder großen Apparat im Hintergrund, getragen allein von der Überzeugung, dass kein Tier hungrig oder einsam sein sollte. Sie urteilt nicht nach Nützlichkeit oder Schönheit, sondern schenkt jedem Tier die gleiche Aufmerksamkeit. Damit stellt sie ein lebendiges Gegenbild zur Gleichgültigkeit dar, die in großen Städten oft herrscht.

Ein besonderes Kapitel ihres Wirkens machte sie auch über die Katzenszene Japans hinaus bekannt: Takako Iwasa entwarf und nähte mit großem Einfallsreichtum kleine Kleidungsstücke für Katzen. Diese „Katzenklamotten“ waren nicht bloß modische Spielerei, sondern oft aus praktischen Gründen gedacht – zum Beispiel als Schutz nach Operationen oder um geschwächte Tiere warmzuhalten. Was in Europa manchem kurios erscheinen mag, entspringt in Japan einer längeren Tradition, Tiere auch durch Kleidung zu umsorgen. Takakos Kreationen verbanden Nützliches mit Zuwendung und zeigen eine weitere Facette ihrer Kreativität und Hingabe.


Bedeutung und Vermächtnis
Takako Iwasa hat in Tokio längst einen festen Platz im Stadtbild. Für viele Menschen ist sie eine vertraute Gestalt, für die Katzen aber ist sie weit mehr: ein Garant für Sicherheit, Wärme und Fürsorge. Ihre stille Arbeit hat gezeigt, dass Mitgefühl selbst im dichtesten Großstadtdschungel sichtbar und wirksam sein kann. Sie ist ein Symbol dafür, dass wahre Menschlichkeit nicht laut auftreten muss, sondern in den kleinen Gesten liegt – in der Hand, die Futter reicht, in der Geduld, die Vertrauen wachsen lässt, und in der Beständigkeit, die über Jahre hinweg anhält. Takako Iwasas Vermächtnis lebt in jeder Katze fort, die dank ihr satt, gesund und ein Stück weniger allein ist.