Nassfutter für Hauskatzen
Was ist Nassfutter für Katzen?
Nassfutter für Katzen bezeichnet eine feuchte Form von Tiernahrung, die typischerweise in Dosen oder Beuteln verpackt ist. Im Gegensatz zu Trockenfutter, das in Krokettenform und meist in Säcken angeboten wird, zeichnet sich Nassfutter durch seinen hohen Feuchtigkeitsgehalt aus.
Dieser kann zwischen 70 und 85 Prozent liegen, während Trockenfutter durchschnittlich nur 6 bis 10 Prozent Wasser enthält. Neben dem signifikanten Unterschied im Feuchtigkeitsgehalt weist Nassfutter im Durchschnitt auch einen höheren Anteil an Protein und Fett sowie einen geringeren Anteil an Kohlenhydraten auf als Trockenfutter.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Nährwertprofile je nach Marke und spezifischer Rezeptur stark variieren können.
Die Textur von Nassfutter ist vielfältig und wurde entwickelt, um den unterschiedlichen Vorlieben von Katzen gerecht zu werden. Zu den gängigsten Arten gehören:
- Pastete (Pâté): Eine glatte, streichfähige Rezeptur mit einer gleichmäßigen Konsistenz. Die Festigkeit kann variieren, von cremig-weich bis fester. Diese Textur ist oft leicht zu fressen, besonders für Kätzchen, ältere Katzen oder Tiere mit Zahnproblemen.
- Stückchen in Soße (Chunks in Gravy): Kleine, unregelmäßige Fleischstücke in einer dicken, geschmackvollen Soße. Die Kombination aus Fleisch und Soße ist für viele Katzen sehr schmackhaft. Der Fleischanteil kann jedoch je nach Marke variieren, wobei einige Hersteller auch Getreide und Füllstoffe in der Soße verwenden.
- Stückchen in Gelee (Chunks in Jelly): Fleisch, das von einem durchsichtigen Gelatine überzogen ist. Diese Form kann für Katzen, die von Trockenfutter auf Nassfutter umgestellt werden, ansprechender sein, da sie weniger stark gewürzt ist und eine vertraute Optik aufweist.
- Feingehackt (Minced): Sehr kleine, gehackte Proteinstückchen, die in einer leichten Soße serviert werden. Die kleinen, weichen Stücke sind leicht zu fressen.
- Geflockt (Flaked): Lange, dünne, flache Fischstücke in Brühe, ähnlich wie Thunfisch aus der Dose.
- Häppchen (Morsels/Cubed): Deutliche, würfelförmige Proteinstücke in einer leichten Soße, etwas größer als die Stückchen in Soße.
- Eintopf (Stew): Ähnelt einer herzhaften Suppe mit größeren Fleisch- oder Fischstücken in einer dicken Brühe oder Soße. Bietet Abwechslung durch die festen Bestandteile und den zusätzlichen Feuchtigkeitsgehalt.
- Hydrierendes Püree (Hydrating Purée): Eine glatte, flüssigkeitsähnliche Mahlzeit, die sowohl Nährstoffe als auch Feuchtigkeit liefert. Die cremige, leicht zu leckende Textur ist für viele Katzen unwiderstehlich und unterstützt die Hydratation, besonders bei Katzen, die wenig trinken.
- Mousse: Eine leichte, luftige Textur, die weicher und lockerer als Pastete ist. Die einzigartige, cremige Konsistenz ist angenehm und leicht zu fressen, ideal für Katzen mit Textur-Empfindlichkeiten.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Texturen wie gegrillt, gemahlen, geröstet, geschnitten und herzhafte Stücke. Die Vielfalt der Texturen im Nassfutterbereich ermöglicht es, auf die individuellen Vorlieben der Katze einzugehen, die oft auf Geruch und dem Gefühl im Maul basieren. Es hat sich gezeigt, dass eine frühzeitige Exposition gegenüber verschiedenen Texturen die Entwicklung von wählerischem Fressverhalten verhindern kann.
Obwohl der Hauptunterschied zwischen Nass- und Trockenfutter im Feuchtigkeitsgehalt liegt, ist es wichtig zu wissen, dass Nassfutter im Durchschnitt tendenziell einen höheren Anteil an Protein und Fett sowie einen geringeren Anteil an Kohlenhydraten aufweist als Trockenfutter. Diese Unterschiede in den Makronährstoffprofilen sind für die Gesundheit von Katzen von Bedeutung, da sie obligate Fleischfresser sind und spezifische Ernährungsbedürfnisse haben.
Die ernährungsphysiologischen Vorteile von Nassfutter
Einer der bedeutendsten Vorteile von Nassfutter für Katzen ist sein deutlich höherer Feuchtigkeitsgehalt im Vergleich zu Trockenfutter. Mit etwa 70 bis 85 Prozent Wasser unterstützt Nassfutter die tägliche Flüssigkeitsaufnahme von Katzen auf effektive Weise. Ausreichende Hydratation ist für die allgemeine Gesundheit unerlässlich, da sie lebenswichtige Körperfunktionen wie Verdauung, Temperaturregulation und die Gesundheit der Harnwege unterstützt. Zudem erleichtert eine gute Flüssigkeitszufuhr die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen und trägt zur Funktion von Zellen, Gelenken und inneren Organen bei.
Ein besonders wichtiger Vorteil des hohen Feuchtigkeitsgehalts liegt in seiner positiven Auswirkung auf die Gesundheit der Harnwege. Die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme durch Nassfutter führt zu einem größeren Urinvolumen und einer Verdünnung des Urins. Dies ist entscheidend, da konzentrierter Urin die Bildung von Harnkristallen begünstigen und das Risiko von Erkrankungen der unteren Harnwege (FLUTD) erhöhen kann. Daher wird Nassfutter oft für Katzen mit Nierenerkrankungen, Diabetes oder Problemen der unteren Harnwege empfohlen, da die zusätzliche Flüssigkeit hilft, das Harnsystem zu spülen.
Neben dem Feuchtigkeitsgehalt bietet Nassfutter auch potenzielle Vorteile in Bezug auf die Makronährstoffzusammensetzung. Es enthält oft einen höheren Anteil an Protein, was für den Muskelaufbau und die allgemeine Gesundheit wichtig ist. Da Katzen obligate Fleischfresser sind, kann ein höherer Anteil an Protein und Fett im Verhältnis zu Kohlenhydraten von Vorteil sein. Viele Nassfutterrezepturen weisen im Vergleich zu Trockenfutter höhere Protein- und Fettwerte und niedrigere Kohlenhydratwerte auf. Der geringere Kohlenhydratanteil in Nassfutter kann insbesondere für Katzen mit Diabetes von Nutzen sein.
Katzen haben von Natur aus ein geringes Durstgefühl, möglicherweise aufgrund ihrer evolutionären Herkunft als Wüstentiere, die den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über ihre Beutetiere deckten. Nassfutter ahmt den Feuchtigkeitsgehalt ihrer natürlichen Beute nach und liefert so essenzielle Flüssigkeit, die sie möglicherweise nicht allein durch das Trinken von Wasser aufnehmen.
Darüber hinaus kann der höhere Feuchtigkeitsgehalt in Nassfutter zur Gewichtskontrolle beitragen. Nassfutter hat im Allgemeinen eine geringere Kaloriendichte als Trockenfutter, was bei der Steuerung der Kalorienaufnahme helfen kann. Das enthaltene Wasser kann zudem zu einem größeren Volumen der Mahlzeit beitragen, wodurch Katzen sich möglicherweise satter fühlen. Diese geringere Kaloriendichte kann besonders für übergewichtige Katzen von Vorteil sein, da sie eine ähnliche Futtermenge konsumieren können und gleichzeitig ihre Gesamtkalorienaufnahme reduzieren, was zur Gewichtsabnahme oder -haltung beiträgt.
Nicht zuletzt ist Nassfutter für viele Katzen aufgrund seines Aromas und Geschmacks schmackhafter, was besonders für wählerische Fresser oder Katzen mit reduziertem Appetit aufgrund von Krankheit von Vorteil sein kann. Die Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Texturen, die in Nassfutter erhältlich sind, kann auch dazu beitragen, Langeweile am Futternapf zu vermeiden.
Mögliche Nachteile und Überlegungen bei Nassfutter
Trotz der zahlreichen Vorteile bietet Nassfutter auch einige potenzielle Nachteile und Überlegungen, die Katzenbesitzer berücksichtigen sollten. Einer der wichtigsten Punkte ist die kürzere Haltbarkeit nach dem Öffnen und die Notwendigkeit der Kühlung. Einmal geöffnet, hat Nassfutter eine begrenzte Haltbarkeit von etwa 24 Stunden bis 2-3 Tagen oder 3-5 Tagen im Kühlschrank, wobei einige Quellen sogar 5-7 Tage angeben. Nicht gefressene Portionen sollten umgehend gekühlt werden. Futter, das länger als ein paar Stunden (2 Stunden, 1-2 Stunden, 4 Stunden oder 20-30 Minuten) bei Raumtemperatur gestanden hat, kann verderben und ein Risiko bakterieller Kontamination darstellen. Viele Katzen mögen kalte Reste nicht, daher kann es notwendig sein, das Futter vor dem Servieren leicht zu erwärmen.
Ein weiterer potenzieller Nachteil ist der im Allgemeinen höhere Preis von Nassfutter im Vergleich zu Trockenfutter. Da Nassfutter einen hohen Wassergehalt aufweist, zahlen Katzenbesitzer für dieses Wasser und müssen möglicherweise größere Mengen kaufen, um den Kalorienbedarf ihrer Katze zu decken. Die Kosten können ein wichtiger Faktor für Besitzer mit einem begrenzten Budget sein.
Auch in Bezug auf die Bequemlichkeit gibt es Unterschiede. Nassfutter ist weniger praktisch als Trockenfutter. Die Fütterung kann etwas unordentlicher sein und erfordert mehr Reinigung. Die genaue Portionierung kann bei Nassfutter schwieriger sein. Im Gegensatz zu Trockenfutter kann Nassfutter nicht den ganzen Tag über zum Knabbern angeboten werden, und automatische Futterautomaten sind in der Regel nicht für Nassfutter geeignet.
Die kürzere Haltbarkeit von geöffnetem Nassfutter erfordert eine sorgfältige Planung der Portionsgrößen, um Verschwendung zu minimieren, insbesondere in Haushalten mit nur einer Katze oder bei wählerischen Fressern, die eine Portion möglicherweise nicht schnell aufbrauchen. Dies kann bedeuten, dass Katzenbesitzer auf kleinere Dosengrößen zurückgreifen oder eine gemischte Fütterung in Betracht ziehen müssen, um Kosten und Verderb zu optimieren.
Ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe: Was ist wichtig?
Ein tiefgehendes Verständnis der Inhaltsstoffe von Nassfutter ist entscheidend für die Auswahl einer hochwertigen und ausgewogenen Ernährung für Ihre Katze. Die Zusammensetzung kann je nach Art des Nassfutters variieren, aber einige gängige Bestandteile umfassen Fleisch (Geflügel, Rind, Lamm usw.), Fisch (Lachs, Thunfisch, Makrele usw.), Fleischnebenprodukte (Lunge, Milz, Nieren usw.), Gemüse (Karotten, Erbsen usw.), Getreide (Reis, Mais, Weizen – oft als Füllstoffe verwendet), Fette und Öle (Hühnerfett, Fischöl, Pflanzenöle), Vitamine und Mineralstoffe (Taurin, Vitamin E, Kalzium usw.), Wasser, Verdickungsmittel (Carrageen, Guarkernmehl), Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe (natürliche und künstliche).
Für Katzen sind bestimmte Nährstoffe unerlässlich für ihre Gesundheit. Dazu gehören vor allem Protein. Hochwertige, namentlich genannte tierische Proteinquellen wie Hühnchen, Pute oder Fisch sollten die ersten Inhaltsstoffe auf der Liste sein. Protein ist fundamental für Wachstum, Reparatur von Gewebe und zahlreiche Körperfunktionen. Erwachsene Katzen benötigen mindestens 26-30% Rohprotein in der Trockenmasse.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist Taurin, eine essentielle Aminosäure, die in Fleisch, Geflügel und Meeresfrüchten vorkommt und entscheidend für die Gesundheit von Augen, Herz und Fortpflanzung ist. Katzen können Taurin nicht selbst synthetisieren und müssen es über ihre Nahrung aufnehmen.
Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls von Bedeutung für die Haut- und Fellgesundheit, die Gehirnfunktion, das Sehvermögen und entzündungshemmende Prozesse. Gute Quellen hierfür sind beispielsweise Lachsöl und Fischöl.
Fette und Öle dienen als primäre Energiequelle, helfen bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und unterstützen die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Namentlich genannte tierische Fette wie Hühnerfett oder Lachsöl sind hierbei zu bevorzugen.
Vitamine und Mineralstoffe sind für eine Vielzahl von Körperprozessen unerlässlich, darunter die Knochengesundheit, die Immunfunktion und die Nervenleitung. Dazu gehören Vitamine wie A, D, E, K und die B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor und Kalium.
Die Garantierte Analyse auf der Verpackung von Tierfutter gibt Auskunft über die Mindestgehalte an Rohprotein und Rohfett sowie die Höchstgehalte an Rohfaser und Feuchtigkeit. Diese Angaben können hilfreich sein, um verschiedene Futtersorten zu vergleichen, wobei der Feuchtigkeitsgehalt beim Vergleich von Nass- und Trockenfutter berücksichtigt werden muss. Hersteller können auch freiwillig Informationen zu anderen Nährstoffen wie Taurin angeben.
Die Reihenfolge der Inhaltsstoffe auf dem Etikett ist entscheidend, da sie nach Gewicht in absteigender Reihenfolge aufgeführt werden. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt von Fleisch bedeutet, dass es wahrscheinlich weiter oben in der Liste steht als trockene Zutaten, selbst wenn das Trockengewicht einer anderen Zutat höher ist. Dies hilft Besitzern, Futtersorten zu priorisieren, bei denen namentlich genannte Fleischquellen prominent vertreten sind.
Fleischnebenprodukte können ein umstrittener Inhaltsstoff sein. Obwohl sie nahrhafte Organe enthalten können, kann die Qualität variieren, und einige Besitzer bevorzugen es, diese zugunsten von namentlich genannten Fleischquellen zu vermeiden. Katzenbesitzer sollten ihre persönliche Präferenz und ihr Verständnis der Definition und potenziellen Qualitätsunterschiede dieses Inhaltsstoffs berücksichtigen.
Die richtige Wahl treffen: Nassfutter für individuelle Bedürfnisse
Die Auswahl des richtigen Nassfutters sollte auf den individuellen Bedürfnissen der Katze basieren, wobei Faktoren wie Alter, Gewicht, Gesundheitszustand und Aktivitätslevel eine Rolle spielen.
Katzen benötigen eine ausgewogene Ernährung zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Hier sollten der Aktivitätsgrad und eventuelle gesundheitliche Probleme berücksichtigt werden.
Senioren benötigen möglicherweise Futter, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, möglicherweise mit einem höheren Proteingehalt und weniger Kalorien bei geringerer Aktivität oder mehr Kalorien bei Untergewicht. Aufgrund möglicher Zahnprobleme kann eine weichere Textur bevorzugt werden. Achten Sie auf den Gehalt an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren.
Bei der Gewichtsregulierung können unterschiedliche Bedürfnisse bestehen. Übergewichtige Katzen profitieren oft von Nassfutter aufgrund seiner geringeren Kaloriendichte und des höheren Feuchtigkeitsgehalts, was zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führen kann. Es gibt auch spezielle Rezepturen für das Gewichtsmanagement. Untergewichtige Katzen benötigen möglicherweise hochkalorisches und schmackhaftes Nassfutter, um die Nahrungsaufnahme anzuregen.
Für Katzen mit spezifischen Gesundheitsproblemen ist die Ernährung ein wichtiger Faktor. Bei Harnwegsproblemen ist ein hoher Feuchtigkeitsgehalt entscheidend. Spezielle Rezepturen können den pH-Wert des Urins optimieren und den Mineralstoffgehalt regulieren. Bei Nierenerkrankungen ist eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ebenfalls von Vorteil, und das Futter enthält oft einen reduzierten Phosphorgehalt. Für Katzen mit Diabetes kann ein kohlenhydratarmes und proteinreiches Nassfutter vorteilhaft sein. Bei Allergien können Futter mit begrenzten Inhaltsstoffen und neuartigen Proteinquellen (z. B. Kaninchen, Wild) helfen, die Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden.
Häufige Allergene wie Getreide, Mais, Soja und bestimmte Proteine sollten gemieden werden. Bei Magen-Darm-Problemen können leicht verdauliche Formeln, manchmal mit Prä- und Probiotika, hilfreich sein. Es ist ratsam, bei spezifischen Gesundheitsproblemen einen Tierarzt zu konsultieren, um individuelle Ernährungsempfehlungen zu erhalten. Für bestimmte Erkrankungen sind auch spezielle Diätfuttermittel vom Tierarzt erhältlich.
Der Aktivitätslevel einer Katze beeinflusst ebenfalls ihren Nährstoffbedarf. Aktivere Katzen benötigen in der Regel mehr Kalorien.
Die Umstellung auf ein neues Futter, egal ob Nass- oder Trockenfutter, sollte schrittweise über einen Zeitraum von 7-14 Tagen erfolgen, um Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Beginnen Sie, indem Sie kleine Mengen des neuen Futters mit dem alten Futter mischen und den Anteil des neuen Futters allmählich erhöhen. Dieser langsame Übergang ermöglicht es dem Verdauungssystem der Katze, sich an die neue Ernährung anzupassen und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Verdauungsstörungen oder Futterverweigerung.
Fütterungsempfehlungen und Portionskontrolle
Allgemeine Richtlinien für die Fütterung von Nassfutter besagen, dass erwachsene Katzen in der Regel etwa 20-30 Kalorien pro Pfund Körpergewicht und Tag benötigen. Eine durchschnittliche erwachsene Katze (etwa 3,6 kg) benötigt ungefähr 200 Kalorien pro Tag. Die meisten Nassfutterdosen enthalten Fütterungsempfehlungen basierend auf Gewicht und Lebensphase. Es wird empfohlen, erwachsene Katzen mit 3-4 Portionen pro 2,2 kg Idealgewicht täglich zu füttern und die tägliche Menge auf zwei oder mehr Mahlzeiten aufzuteilen.
Die Bestimmung der geeigneten Portionsgrößen hängt vom Gewicht, Alter und Aktivitätsniveau der Katze ab. Kätzchen benötigen mehr Kalorien für ihr Wachstum und sollten mehrmals täglich kleine Mahlzeiten erhalten, bis zu 2-3 Mal die Menge für erwachsene Tiere. Senioren benötigen möglicherweise Anpassungen basierend auf ihrer Aktivität und ihrem Gewicht. Die Fütterungsempfehlungen auf der Futterverpackung dienen als guter Ausgangspunkt, wobei der individuelle Kalorienbedarf jeder Katze variieren kann. Es ist wichtig, den Körperzustand der Katze zu beobachten und die Futtermenge entsprechend anzupassen.
Um Über- und Unterfütterung zu vermeiden, sollten Futterportionen abgemessen werden. Die Fütterungsrichtlinien auf der Verpackung sollten beachtet werden. Ein Kalorienrechner kann ebenfalls hilfreich sein. Das Gewicht der Katze sollte regelmäßig kontrolliert und die Futtermenge bei Bedarf angepasst werden. Nassfutter sollte aufgrund des schnellen Verderbs nicht zur freien Verfügung angeboten werden.
Bei der gemischten Fütterung mit Nass- und Trockenfutter können die Vorteile beider Futterarten genutzt werden. Es ist jedoch eine sorgfältige Berechnung der Portionsgrößen für jede Futterart erforderlich, um eine Überfütterung zu vermeiden.
Lagerung und Handhabung für Frische und Sicherheit
Für die Lagerung von ungeöffnetem Nassfutter empfiehlt es sich, dieses an einem kühlen, trockenen Ort unter 38°C aufzubewahren, um den Abbau von Vitaminen und die Oxidation von Fetten zu verhindern. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Dose oder dem Beutel sollte beachtet werden. Ungeöffnetes Futter sollte nicht in unkontrollierten Umgebungen wie Garagen oder im Freien gelagert werden, und beschädigte Behälter sollten entsorgt werden.
Geöffnetes Nassfutter sollte umgehend in einem luftdichten Behälter oder mit einem passenden Deckel im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Verwendung von Glas- oder Metallbehältern ist sicherer als bestimmte Kunststoffe. Gekühltes Futter sollte innerhalb von 2-3 Tagen bis 3-5 Tagen verbraucht werden. Vor dem Servieren sollte das Futter auf Anzeichen von Verderb (Geruch, Textur, Farbe) überprüft werden.
Eine längere Lagerung ist durch Einfrieren möglich, wobei die Verpackungshinweise beachtet und das Futter innerhalb eines Monats verbraucht werden sollte. Das Einfrieren kann jedoch die Textur und Schmackhaftigkeit beeinträchtigen. Viele Katzen bevorzugen zimmerwarmes Futter, daher kann es sinnvoll sein, gekühltes Futter vor dem Servieren leicht zu erwärmen.
Für eine sichere Handhabung ist es wichtig, die Hände vor und nach dem Umgang mit Tierfutter gründlich zu waschen. Futternäpfe und Utensilien sollten nach jeder Mahlzeit mit heißem Seifenwasser gereinigt werden. Der Futternapf sollte nicht als Messbecher verwendet werden. Alte oder verdorbene Lebensmittel sollten sicher entsorgt werden. Es ist ratsam, neues und altes Futter nicht zu mischen.
Nassfutter sollte nicht länger als 1-2 Stunden bis maximal 2 Stunden oder 4 Stunden bei Raumtemperatur stehen gelassen werden. Höhere Temperaturen verkürzen diese Zeitspanne. Nach dieser Zeit steigt das Risiko des Wachstums schädlicher Bakterien erheblich. Verdorbenes Futter kann einen unangenehmen Geruch aufweisen, die Farbe ändern oder Schimmel bilden.
Die allgemeine Empfehlung lautet, geöffnetes Nassfutter aufgrund des Risikos bakterieller Kontamination nicht über längere Zeit bei Raumtemperatur stehen zu lassen. Katzenbesitzer sollten sich an die kürzeren Zeiträume (1-2 Stunden) halten, um die Sicherheit zu gewährleisten, insbesondere bei wärmeren Bedingungen. Eine sofortige Kühlung von Resten ist unerlässlich.
Vorteilhafte und potenziell schädliche Inhaltsstoffe im Fokus
Bei der Auswahl von Nassfutter ist es wichtig, auf Inhaltsstoffe zu achten, die einen signifikanten ernährungsphysiologischen Nutzen für Katzen bieten. Hochwertiges tierisches Protein (Huhn, Pute, Lachs, Lamm, Rind, Organfleisch) ist unerlässlich für den Muskelerhalt, die Energieversorgung und die allgemeine Gesundheit. Taurin ist entscheidend für das Sehvermögen, die Herzfunktion und die Fortpflanzung. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterstützen die Gesundheit von Haut und Fell, die Gehirnfunktion und wirken entzündungshemmend. Verdauliche Kohlenhydrate (Reiskleie, Rübentrockenschnitzel in Maßen) liefern Energie und Ballaststoffe für die Darmgesundheit. Essentielle Vitamine und Mineralstoffe unterstützen verschiedene Körperfunktionen (Immunsystem, Knochengesundheit usw.).
Es gibt auch Inhaltsstoffe, die potenziell schädlich oder allergen sein können oder einen geringen Nährwert haben und daher vermieden werden sollten. Dazu gehören künstliche Farb-, Geschmacks- und Konservierungsstoffe (BHA, BHT, Ethoxyquin), übermäßige Kohlenhydrat-Füllstoffe (Mais, Weizen, Soja), unspezifische "Fleischnebenprodukte", Carrageen und Guarkernmehl (als potenzielle Entzündungsfaktoren oder Beeinträchtigung der Proteinverdaulichkeit), zugesetzter Zucker (Glukose, Karamell), übermäßiges Salz (Natrium) sowie für Katzen giftige Inhaltsstoffe (Zwiebeln, Knoblauch, Schokolade usw.).
Füllstoffe (Getreide, Mais, Soja, Zellulose) werden oft verwendet, um das Futter aufzufüllen, sind aber für obligate Fleischfresser weniger nahrhaft. Künstliche Zusatzstoffe (Farb-, Geschmacksstoffe) dienen hauptsächlich der menschlichen Attraktivität und bieten Katzen keinen Nährwert; einige können sogar schädlich sein. Konservierungsstoffe sind notwendig, um die Frische zu erhalten, aber natürliche Konservierungsstoffe wie Vitamin E (Tocopherole) und Vitamin C sind synthetischen Optionen wie BHA, BHT und Ethoxyquin vorzuziehen.
Das Lesen und Verstehen der Zutatenliste ist für die Auswahl hochwertigen Nassfutters von größter Bedeutung. Katzenbesitzer sollten Futtersorten mit namentlich genannten tierischen Proteinen an der Spitze der Liste bevorzugen und sich potenziell schädlicher oder minderwertiger Inhaltsstoffe bewusst sein. Das Vorhandensein bestimmter umstrittener Inhaltsstoffe wie Carrageen und Fleischnebenprodukte sollte berücksichtigt werden.
Obwohl Aufsichtsbehörden sie als sicher einstufen, deuten einige Forschungsergebnisse und anekdotische Beweise auf potenzielle gesundheitliche Bedenken bei empfindlichen Katzen hin. Katzenbesitzer können sich entscheiden, diese Inhaltsstoffe zu meiden, insbesondere wenn ihre Katze bekannte Empfindlichkeiten aufweist oder sie eine "natürlichere" Ernährung bevorzugen.
Fazit
Nassfutter für Katzen bietet bedeutende Vorteile, insbesondere in Bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt, der für die Hydratation und die Gesundheit der Harnwege unerlässlich ist. Es tendiert auch dazu, einen höheren Proteingehalt aufzuweisen, was den Ernährungsbedürfnissen von obligaten Fleischfressern entgegenkommt. Die Vielfalt der Texturen und Geschmacksrichtungen kann die Akzeptanz fördern, besonders bei wählerischen Katzen.
Allerdings gibt es auch Nachteile wie die kürzere Haltbarkeit nach dem Öffnen, die Notwendigkeit der Kühlung und den potenziell höheren Preis im Vergleich zu Trockenfutter. Katzenbesitzer sollten diese Aspekte bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.
Die Auswahl des richtigen Nassfutters erfordert eine sorgfältige Prüfung der Inhaltsstoffe, wobei hochwertige tierische Proteine, Taurin und Omega-3-Fettsäuren im Vordergrund stehen sollten. Zutaten wie künstliche Zusatzstoffe, übermäßige Füllstoffe und potenziell schädliche Konservierungsstoffe sollten vermieden werden. Die individuellen Bedürfnisse der Katze in Bezug auf Alter, Gewicht, Gesundheitszustand und Aktivitätslevel sind entscheidend für die Wahl des geeigneten Futters.
Eine angemessene Fütterung und Portionskontrolle sind wichtig, um Über- oder Unterfütterung zu vermeiden. Die Richtlinien auf der Futterverpackung und die Berücksichtigung des Kalorienbedarfs der Katze sind hierbei hilfreich. Die korrekte Lagerung und Handhabung von Nassfutter gewährleisten Frische und Sicherheit und minimieren gesundheitliche Risiken.
Letztendlich kann Nassfutter eine wertvolle Komponente der Ernährung einer Katze sein, insbesondere wenn seine Vorteile in Bezug auf Hydratation und Nährstoffprofil auf die spezifischen Bedürfnisse des Tieres abgestimmt sind. Katzenbesitzer sollten sich umfassend informieren und gegebenenfalls den Rat eines Tierarztes einholen, um die beste Ernährungsstrategie für ihre Katze zu entwickeln.