Blutgruppen


Einführung
Auch Katzen haben unterschiedliche Blutgruppen – ähnlich wie beim Menschen. Am häufigsten ist die Blutgruppe A, deutlich seltener kommt B vor, und AB ist sehr selten. Welche Blutgruppe eine Katze hat, ist wichtig zu wissen, denn nicht alle sind miteinander verträglich. Eine falsche Kombination kann bei Bluttransfusionen oder in der Zucht zu schweren Problemen führen. Deshalb gehört die Bestimmung der Blutgruppe zu den grundlegenden Vorsorgemaßnahmen bei Katzen.


Bedeutung für Transfusionen
Wenn eine Katze eine Bluttransfusion benötigt – etwa nach einem Unfall oder einer Operation – muss unbedingt die Blutgruppe beachtet werden. Eine falsche Kombination kann dazu führen, dass das Immunsystem die fremden Blutzellen sofort angreift und zerstört. Die Folgen sind schwere Kreislaufprobleme bis hin zum Tod. Daher wird vor jeder Transfusion ein Bluttest durchgeführt, um die Verträglichkeit sicherzustellen. In spezialisierten Kliniken gibt es sogar Blutbanken mit Spenderkatzen, deren Blutgruppen genau bekannt sind.

 

Blutgruppen und Zucht
Für Züchter ist die Kenntnis der Blutgruppen besonders wichtig. Kommt es zu einer Unverträglichkeit zwischen Mutter und Kitten, kann das schwere Folgen haben. Bestimmte Blutgruppen-Kombinationen erhöhen das Risiko für Erkrankungen bei den Neugeborenen erheblich. Darum sollte vor jeder geplanten Verpaarung ein Bluttest bei beiden Elterntieren durchgeführt werden. Auf diese Weise lassen sich Risiken im Vorfeld erkennen und vermeiden.


Gefahr: Neonatale Isoerythrolyse (NI)
Eine der größten Risiken bei Unverträglichkeiten ist die sogenannte Neonatale Isoerythrolyse.

Dabei zerstören Antikörper aus der Muttermilch der Mutterkatze die roten Blutkörperchen der Kitten.

Erste Anzeichen sind Schwäche, Apathie, dunkler Urin und fehlende Gewichtszunahme. Ohne rechtzeitige Erkennung können die Jungtiere innerhalb weniger Tage sterben.

Mit einer Blutgruppenbestimmung der Elterntiere lässt sich dieses Risiko jedoch zuverlässig vermeiden.


Blutgruppenbestimmung
Die Blutgruppe einer Katze lässt sich mit speziellen Schnelltests direkt beim Tierarzt oder durch eine Untersuchung im Labor bestimmen. Zusätzlich wird bei einer geplanten Transfusion fast immer eine sogenannte Kreuzprobe durchgeführt: Dabei wird Spender- und Empfängerblut gemischt, um mögliche Unverträglichkeiten zu erkennen. Diese Tests sind schnell und zuverlässig – und können im Ernstfall Leben retten.

 

Genetischer Hintergrund
Die Blutgruppen werden durch das CMAH-Gen bestimmt. Dieses Gen beeinflusst, welche Oberflächenmerkmale (Antigene) auf den roten Blutkörperchen sitzen. Dadurch entstehen die Unterschiede zwischen A, B und AB. Auch wenn die genetischen Details vor allem für die Wissenschaft interessant sind, ist für Halter und Züchter entscheidend, die Blutgruppe ihrer Katze zu kennen. So können medizinische Komplikationen vermieden werden.


Fazit
Die Kenntnis der Blutgruppen bei Katzen ist für Tierärzte wie auch für Züchter von großer Bedeutung. Sie kann im Notfall Leben retten und schützt Zuchtkatzen und Kitten vor schweren Erkrankungen. Deshalb sollte die Blutgruppe jeder Katze möglichst früh bestimmt und dokumentiert werden. Dieses Wissen schafft Sicherheit und kann im entscheidenden Moment den Unterschied machen.