James Spratt - 1880


James Spratt (†1880), Gründer von Spratt’s Patent Pet Food – der Pionier der industriellen Tierfutterproduktion

James Spratt – Spratt’s Patent Pet Food

James Spratt gilt als Pionier der industriellen Tierfutterproduktion. Ursprünglich aus England stammend, arbeitete er als Geschäftsmann in London.

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte er eine Beobachtung gemacht, die sein Leben verändern sollte: Straßenhunde ernährten sich von alten Schiffszwiebackresten am Hafen. Spratt erkannte darin eine Marktlücke – und begann, eigenes Futter speziell für Tiere zu entwickeln.

Die Erfindung
Um 1860 brachte er in London das erste kommerzielle Tierfutter auf den Markt: „Spratt’s Patent Meat Fibrine Dog Cakes“. Ursprünglich für Hunde gedacht, enthielten die Kekse Getreide, Rüben, Gemüse und Fleischreste.

Sie wurden in Fabriken produziert und vor allem an wohlhabende Haushalte verkauft. Damit war erstmals ein industriell gefertigtes Futter erhältlich, das nicht aus Küchenabfällen stammte.


Bedeutung für Katzen
Zwar waren die ersten Produkte auf Hunde ausgerichtet, doch Spratt’s Firma gilt als Wegbereiter für die gesamte Heimtierfutter-Industrie. Später wurden Rezepturen auch auf Katzen ausgeweitet, und das Prinzip „Futter aus der Fabrik“ verbreitete sich weltweit. Ohne diese frühe Idee wäre die Entwicklung von Dosen- und Trockenfutter im 20. Jahrhundert kaum denkbar gewesen.

Nachwirkungen und Whiskas
Spratts Erfolg inspirierte andere Unternehmen, industrielles Tierfutter zu produzieren. Besonders bekannt wurde später die Marke Whiskas (ursprünglich „Kal Kan“ in den USA, ab 1958 in Europa), die das Konzept von Spratt massentauglich machte. Während Spratt den Grundstein legte, brachte Whiskas das Katzenfutter endgültig in die Breite – und prägte die Ernährung der Hauskatze bis heute.