Ashera GD
Die Ashera oder Ashera GD Katze: Exotische Schönheit oder raffinierte Täuschung?
Die faszinierende Welt der Ashera GD Katze
Die Ashera Katze präsentiert sich als eine exotische und äußerst kostspielige Rasse, die oft als eine der seltensten und teuersten Katzen der Welt vermarktet wird. Ihr Aussehen, das an einen Leoparden erinnert, ist zweifellos faszinierend und trägt maßgeblich zu ihrer Anziehungskraft bei. Jedoch rankt sich um diese Rasse eine erhebliche Kontroverse, denn es wird stark diskutiert, ob die Ashera tatsächlich eine eigenständige Rasse darstellt oder nicht vielmehr eine umbenannte Savannah-Katze ist. Angeblich soll die Ashera eine Hybridrasse sein, hervorgegangen aus der Kreuzung eines Afrikanischen Servals, einer Asiatischen Leopardkatze und einer Hauskatze.
Dieser Bericht zielt darauf ab, die charakteristischen Merkmale, die Herkunft, die Pflegebedürfnisse, die gesundheitlichen Aspekte sowie die ethischen Überlegungen und Kontroversen rund um die Ashera GD Katze zu beleuchten. Die anfängliche Vermarktung als "seltenste und teuerste Katze der Welt" deutet auf eine möglicherweise überhöhte Wahrnehmung hin, die es kritisch zu untersuchen gilt. Die extreme Seltenheit und der hohe Preis waren zentrale Verkaufsargumente, weshalb ihre Gültigkeit frühzeitig im Bericht thematisiert werden muss.
Ursprung und Geschichte: Die Entstehung einer Legende
Die offizielle Geschichte besagt, dass die Ashera Katze im Jahr 2006 von dem in Delaware ansässigen Biotechnologieunternehmen Allerca Lifestyle Pets entwickelt wurde. Behauptet wurde, dass es sich um eine Hybridrasse handelte, die durch die Kreuzung eines Afrikanischen Servals (Leptailurus serval), einer Asiatischen Leopardkatze (Prionailurus bengalensis) und einer Hauskatze (Felis catus) entstanden sei. Das Unternehmen Allerca Lifestyle Pets, dessen Inhaber Simon Brodie war, gab die genauen Zuchtprotokolle jedoch nie öffentlich bekannt. Dies geschah angeblich, um ein geheimnisvolles Image um diese Katzen zu schaffen und den außergewöhnlich hohen Verkaufspreis zu rechtfertigen. Es wurden verschiedene Varianten der Katze vermarktet, darunter die Ashera GD, und der Name soll von der altsemitischen Göttin Asher stammen.
Allerdings kamen bald erhebliche Zweifel an der Echtheit der Ashera auf, und renommierte Quellen wie die Savannah Cat Association äußerten die Vermutung, dass es sich um einen Betrug handeln könnte. Die Indizien deuteten darauf hin, dass die Ashera in Wirklichkeit lediglich eine umbenannte Savannah-Katze war, eine anerkannte Hybridrasse, die aus der Kreuzung eines Servals und einer Hauskatze hervorgegangen ist. Der Katzenzüchter Chris Shirk von Cutting Edge Savannahs in Pennsylvania berichtete, dass mehrere Katzen, die als "Ashera" verkauft wurden, tatsächlich Savannah F1-Hybriden waren, die er selbst gezüchtet hatte. DNA-Tests im Februar 2008 bestätigten, dass drei am Flughafen Schiphol in den Niederlanden beschlagnahmte "Ashera"-Kätzchen tatsächlich F1-Savannahs waren, die von Shirk gezüchtet und über A1Savannahs an einen Vertreter von Lifestyle Pets verkauft worden waren. Es wurde der Vorwurf erhoben, dass Lifestyle Pets unter der Führung von Simon Brodie im Grunde Savannah-Katzen kaufte, deren Preis exorbitant erhöhte (bis zu 125.000 US-Dollar) und sie dann als die angeblich einzigartige Rasse Ashera weiterverkaufte, während Savannahs üblicherweise deutlich günstiger sind.
Die Savannah-Katze selbst hat eine anerkannte Entstehungsgeschichte, die bis ins späte 20. Jahrhundert zurückreicht. Die erste erfolgreiche Kreuzung zwischen einem Afrikanischen Serval und einer Siamkatze fand im Jahr 1986 statt. Enthusiasten wie Patrick Kelley und Joyce Sroufe entwickelten die Rasse weiter, was dazu führte, dass sie im Jahr 2001 von der The International Cat Association (TICA) zur Registrierung angenommen und 2012 in den Championship-Status erhoben wurde. Das Unternehmen Lifestyle Pets, das die Ashera vermarktete, stellte seinen Betrieb im Jahr 2015 ein. Die zeitliche Abfolge und die Umstände der Entstehung der Ashera deuten stark darauf hin, dass es sich um einen strategischen, möglicherweise irreführenden Marketingzug handelte, der die wachsende Popularität exotisch aussehender Katzen wie der Savannah ausnutzte. Die mangelnde Transparenz bezüglich des Zuchtprogramms der Ashera, im deutlichen Gegensatz zur dokumentierten Entwicklung der Savannah-Katze, verstärkt den Verdacht eines Betrugs.
Äußere Erscheinung: Ein Hauch von Wildnis im Haus
Die Ashera Katze wird als eine große Katze mit einem schlanken und muskulösen Körperbau beschrieben. Sie erreicht typischerweise eine Höhe von 54 bis 58 cm und ein Gewicht zwischen 12 und 15 kg. Ihr Aussehen ist auffallend und wird oft als leopardähnlich, prächtig und exotisch bezeichnet. Charakteristisch sind die leuchtend grünen Augen, die langen, spitzen Ohren und die elegante Haltung. Das Fell ist glänzend, weich und dicht, mit einem getupften Muster in Schwarz oder Braun auf einem Untergrund von Schwarz, Silver Tabby, Brown Tabby oder Hellgrau.
Vergleicht man diese Merkmale mit denen der Savannah-Katze, so fallen die bemerkenswerten Ähnlichkeiten auf. Auch die Savannah ist eine große Katze mit einem schlanken Körperbau, großen, aufgerichteten Ohren und langen Beinen. Ihr Fell weist ebenfalls ein charakteristisches getupftes Muster auf, und die anerkannten Farben sind Brown-Spotted Tabby, Silver-Spotted Tabby, Schwarz und Black Smoke. Die detaillierte Übereinstimmung in den physischen Beschreibungen zwischen der Ashera GD und der Savannah-Katze liefert weitere überzeugende Beweise dafür, dass es sich wahrscheinlich um dieselbe Rasse handelt. Die Konsistenz über verschiedene Quellen hinsichtlich Größe, Fellmuster und charakteristischer Merkmale deutet stark auf eine gemeinsame genetische Grundlage hin.
Charakter und Temperament: Mehr als nur ein exotisches Aussehen
Das Temperament der Ashera GD wird allgemein als mild und relativ ruhig beschrieben, trotz ihres wilden Aussehens. Sie gilt als anhänglich gegenüber ihren Besitzern, loyal und sozial, und es wird berichtet, dass sie gerne neue Menschen kennenlernt. Zudem wird ihre Unabhängigkeit und die Fähigkeit, allein gelassen zu werden, ohne ausgeprägte Trennungsangst zu zeigen, hervorgehoben.
Die Ashera GD soll intelligent und leicht zu trainieren sein. Es wird berichtet, dass sie in der Lage ist, Tricks und Kommandos zu lernen und sogar an der Leine zu gehen. Ihr Wesen wird als verspielt und energiegeladen beschrieben, was bedeutet, dass sie ausreichend körperliche und geistige Stimulation benötigt, einschließlich interaktivem Spiel und Zugang zu Kratzbäumen. Es wird auch erwähnt, dass sie möglicherweise Freude am Wasser hat. Bezüglich ihrer Eignung für Familien gehen die Meinungen auseinander. Während einige Quellen sie für Familien mit älteren Kindern als geeignet ansehen, raten andere aufgrund ihrer Größe und potenziellen Neigung zum Ausbrechen zur Vorsicht bei jüngeren Kindern. In Bezug auf die Verträglichkeit mit anderen Haustieren wird berichtet, dass sie sich bei entsprechender Sozialisierung gut mit Hunden und anderen Katzen verstehen können, ihre ausgeprägten Jagdinstinkte sie jedoch möglicherweise für Haushalte mit kleineren Haustieren ungeeignet machen.
Auffallend sind die Parallelen zum Temperament der Savannah-Katze, die ebenfalls als verspielt, abenteuerlustig, loyal, intelligent und trainierbar beschrieben wird und oft "hundeähnliche" Verhaltensweisen wie das Spielen im Wasser, das Gehen an der Leine und das Apportieren zeigt. Die bemerkenswerten Ähnlichkeiten in den berichteten Temperaments- und Verhaltensmerkmalen zwischen der Ashera GD und der Savannah-Katze untermauern die Hypothese einer gemeinsamen Identität weiter. Die Übereinstimmung in diesen komplexen Verhaltensmustern über verschiedene Quellen hinweg deutet stark auf einen gemeinsamen genetischen und entwicklungsbedingten Hintergrund hin.
Pflege und Haltung: Anforderungen an den anspruchsvollen Katzenhalter
Die Pflegebedürfnisse der Ashera GD ähneln stark denen der Savannah-Katze. Bezüglich der Ernährung wird betont, dass sie eine proteinreiche Kost benötigt, um ihren Energiebedarf und ihren muskulösen Körperbau zu unterstützen. Dies kann rohes Fleisch, hochwertiges Trockenfutter und Nassfutter umfassen. Es wird empfohlen, einen Tierarzt für spezifische Ernährungsberatung zu konsultieren.
Die Fellpflege ist mit dem kurzen Fell relativ unaufwendig und erfordert in der Regel nur wöchentliches Bürsten. Regelmäßiges Krallenschneiden und gelegentliches Zähneputzen zur Vorbeugung von Zahnproblemen sind ebenfalls wichtig. Aufgrund ihrer großen Ohren ist zudem eine regelmäßige Ohrenreinigung ratsam.
Der Bewegungs- und Beschäftigungsbedarf der Ashera GD ist höher als bei durchschnittlichen Hauskatzen. Sie benötigt mindestens 30 Minuten tägliches Spiel und Zugang zu stabilen Kletterstrukturen wie Kratzbäumen. Es besteht die Möglichkeit, sie an der Leine für Spaziergänge im Freien zu trainieren. Die geistige Stimulation durch Intelligenzspielzeug und interaktives Spiel ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Ein hartnäckiger Mythos ist die angebliche Hypoallergenität der Ashera. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Beweise, die dies belegen, und sie können bei empfindlichen Personen durchaus allergische Reaktionen hervorrufen. Die nahezu identischen Pflegeanforderungen hinsichtlich Ernährung, Fellpflege, Bewegung und sogar die Widerlegung des Hypoallergenitätsmythos untermauern die Verbindung zwischen der Ashera GD und der Savannah-Katze weiter. Die spezifischen Bedürfnisse nach einer proteinreichen Ernährung und ausreichend Bewegung sowie die Pflegeroutine für eine kurzhaarige, getupfte Katze stimmen mit den Pflegeempfehlungen für Savannah-Katzen überein.
Gesundheitliche Aspekte: Worauf ist bei der Ashera GD zu achten?
Die Ashera GD gilt als eine im Allgemeinen robuste Rasse mit einer typischen Lebenserwartung von 12 bis 20 Jahren. Es gibt jedoch einige potenzielle Gesundheitsprobleme, die beachtet werden sollten. Dazu gehören eine Anfälligkeit für Zahnprobleme wie die Parodontitis. Zudem besteht ein Risiko für die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), eine häufige Herzerkrankung bei Katzen, die sowohl bei der Ashera GD als auch bei der Savannah-Katze beobachtet wurde.
Es wird auch auf das Potenzial für genetische Erkrankungen wie die Progressive Retinaatrophie (PRA) und den Pyruvatkinasemangel (PK-Def) hingewiesen, die bei Savannah-Katzen bekannte Probleme darstellen und auch mit der Ashera GD in Verbindung gebracht wurden. Wie die meisten Katzenrassen können auch die Ashera GD und die Savannah-Katze anfällig für allgemeine feline Erkrankungen wie bakterielle und virale Infektionen sowie Parasiten sein. Die identifizierten Gesundheitsrisiken für die Ashera GD stimmen nahezu perfekt mit den bekannten gesundheitlichen Prädispositionen der Savannah-Katze überein, was das Argument einer gemeinsamen Identität weiter stützt. Die spezifischen genetischen Erkrankungen und häufigen Gesundheitsprobleme, die beide teilen, untermauern die Wahrscheinlichkeit eines gemeinsamen Genpools.
Kontroversen und ethische Fragen: Ein Schatten auf der Exotik
Die Ashera GD Katze ist von erheblichen Kontroversen umgeben. Es gibt starke Anschuldigungen, dass es sich um einen Betrug handelt, der von Simon Brodie und seinem Unternehmen Lifestyle Pets inszeniert wurde. Dabei sollen Savannah-Katzen umbenannt und zu einem massiv überhöhten Preis verkauft worden sein. Die Beweise dafür umfassen DNA-Tests an beschlagnahmten "Ashera"-Kätzchen, die ihre Identität als Savannahs bestätigten, sowie die Aussagen von Savannah-Katzenzüchtern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Ashera GD von keiner offiziellen Katzenzuchtorganisation anerkannt wird. Dies bedeutet, dass es keine Rassestandards oder Register gibt, um ihre Authentizität zu überprüfen. Darüber hinaus gibt es ethische Bedenken hinsichtlich der Zucht exotischer Hybridkatzen wie der Savannah (und damit auch der angeblichen Ashera) im Allgemeinen.
Ein spezifisches Tierschutzproblem betrifft die frühen Generationen von Savannah-Katzen, die aufgrund der unterschiedlichen Tragezeiten von Servalen und Hauskatzen oft zu früh geboren werden. Dies wirft ethische Fragen nach der Rechtfertigung solcher Zuchtpraktiken auf. Auch die potenziellen Umweltrisiken, die mit dem Besitz großer Hybridkatzen mit ausgeprägten Jagdinstinkten verbunden sind, werden diskutiert. So hat beispielsweise Australien die Einfuhr von Savannah-Katzen verboten, da sie eine Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen könnten.
Schließlich sind auch die ethischen Aspekte des extrem hohen Preises, der damit verbundenen Exklusivität und der angewandten Marketingstrategien, einschließlich der falschen Behauptungen der Hypoallergenität, zu berücksichtigen. Die überwältigenden Beweise und die anhaltenden Anschuldigungen eines Betrugs stellen die bedeutendste Kontroverse um die Ashera GD dar und werfen ernsthafte Zweifel an ihrer Legitimität als eigenständige Rasse auf. Die ethischen Bedenken reichen über den potenziellen Betrug hinaus und umfassen die breiteren Fragen der Hybridtierzucht, einschließlich Tierschutz und Umweltauswirkungen.
Fazit: Die Ashera GD – Ein Mythos oder eine Realität für Katzenliebhaber?
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Ashera GD Katze als exotische Hybridrasse mit einem wildkatzenähnlichen Aussehen und einem angeblich sanften Temperament vermarktet wird. Die Beweislage deutet jedoch stark darauf hin, dass es sich bei der Ashera GD in Wirklichkeit um eine Savannah-Katze handelt, die unter einem anderen Namen zu einem erheblich überhöhten Preis angeboten wird. Die fehlende Anerkennung durch offizielle Katzenzuchtverbände und das Fehlen unabhängiger Rassestandards oder Register untermauern diese These.
Die ethischen Bedenken im Zusammenhang mit der Zucht von Hybridkatzen und die spezifischen Kontroversen um die Ashera GD sind nicht zu vernachlässigen. Während die Ashera GD zweifellos die Fantasie einiger Katzenliebhaber beflügelt hat, deuten die verfügbaren Beweise stark darauf hin, dass sie eher ein Marketingmythos als eine eigenständige und legitime Katzenrasse ist. Potenzielle Besitzer, die sich von dem exotischen Aussehen und dem Temperament der "Ashera" angezogen fühlen, sollten stattdessen die etablierte Rasse der Savannah-Katze in Betracht ziehen und sich an seriöse Savannah-Züchter wenden. Angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der Ashera GD lediglich um Savannah-Katzen handelt, ist von den hohen Preisen, die für sie verlangt werden, abzuraten.