Hauskatzen in der Werbung
Katzen gehören längst nicht mehr nur ins Wohnzimmer – sie sind auch Stars der Werbewelt. Ob niedlich, elegant oder schalkhaft: Hauskatzen haben eine besondere Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu fesseln und Emotionen zu wecken. Marken nutzen das geschickt aus, um Produkte oder Dienstleistungen einprägsamer zu machen. Das Schlagwort dafür lautet heute „Catvertising“.
Erste Schritte: Katzen in frühen Anzeigen
Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts tauchten Katzen in Printanzeigen auf. Weiche Kätzchen warben für Seife, schachspielende Stubentiger für Matratzen.
Damit verband man Qualitäten wie Reinheit, Behaglichkeit und Komfort.
Auch politisch wurden Katzen zeitweise genutzt – etwa in Karikaturen zur Frauenwahlrechtsbewegung, wo sie zuerst spöttisch eingesetzt, später aber von den Suffragetten selbst als Symbol übernommen wurden.
Markenmaskottchen und Kultfiguren
Im Laufe der Zeit entwickelten Firmen echte Katzenmaskottchen. Frühe Beispiele waren die „Black Cat“ für Strümpfe oder Zigaretten. Ab den 1970er Jahren eroberte dann Morris the Cat, der wählerische Kater aus den 9Lives-Spots, die TV-Bildschirme. Er wurde zum Synonym für Humor, Persönlichkeit und Markenbindung. Ähnlich bekannt sind Felix die Katze oder die vielen Whiskas-Samtpfoten, die den Futternapf zum Star machten.
Typische Themen und Stereotype
Werbung mit Katzen setzt bis heute immer wieder auf vertraute Muster:
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Niedlichkeit – Kätzchen wecken Wärme und Sympathie.
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Unabhängigkeit – Katzen stehen für Eigenwilligkeit und Individualität.
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Verspieltheit – kleine Streiche sorgen für Humor.
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Komfort & Häuslichkeit – eine schlafende Katze vermittelt Geborgenheit.
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Luxus & Eleganz – Rassekatzen unterstreichen Exklusivität und Stil.
Diese Bilder prägen Markenauftritte – manchmal charmant, manchmal bewusst überzeichnet.
Vom TV-Spot zum Catvertising
Mit dem Internet begann ein neues Kapitel. Katzenvideos, Memes und Social Media machten Samtpfoten zu globalen Publikumslieblingen. Werbetreibende erkannten das Potenzial: „Grumpy Cat“ warb für Futtermarken, Kampagnen wie „Cats with Thumbs“ gingen viral, und YouTube-Serien wie „Kitten Kollege“ von Whiskas verbanden Information mit Unterhaltung. Heute gilt: Keine Tierart ist im Netz so allgegenwärtig wie die Katze.
Vielseitige Einsatzfelder
Katzen erscheinen längst nicht mehr nur in Futter- und Streu-Werbung. Sie tauchen auch bei
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Haushaltsprodukten (Weichheit, Sauberkeit)
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Technik & Telekommunikation (Humor, Zugänglichkeit)
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Finanzen & Versicherungen (Vorsicht, Schutz)
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Mode & Luxusmarken (Eleganz, Mystik) auf.
Die Vielseitigkeit macht Katzen zu einem Joker, den fast jede Branche spielen kann.
Beispiele, die in Erinnerung bleiben
Einige Kampagnen haben sich fest eingebrannt:
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Morris the Cat (9Lives) – der Klassiker.
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Cats with Thumbs (Cravendale Milch) – absurd und viral.
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Be More Dog (O2) – eine Katze entdeckt das Hundeleben.
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Cat Herders (EDS, Super Bowl) – Cowboys treiben Katzenherden zusammen.
Sie alle zeigen, wie unterschiedlich Katzen eingesetzt werden können – mal rührend, mal witzig, mal spektakulär.
Kritik und Verantwortung
Wo Katzen in der Werbung glänzen, gibt es auch Schattenseiten. Manche Spots verstärken Klischees oder wecken unrealistische Erwartungen an das Zusammenleben mit Tieren. Wichtig bleibt der Tierschutz: Tiere in Werbedrehs brauchen Respekt und sichere Bedingungen. Positiv ist, dass viele Marken inzwischen Tierheime oder Kastrationsprogramme unterstützen – ein Schritt in Richtung sozialer Verantwortung.
Fazit
Von frühen Printanzeigen bis zum viralen YouTube-Hit: Katzen haben sich als unersetzliche Figuren in der Werbung etabliert. Sie verkörpern Niedlichkeit, Eigenständigkeit, Luxus und Humor gleichermaßen – und schaffen emotionale Brücken zwischen Marken und Menschen. Angesichts ihrer Popularität im Netz ist klar: Das Catvertising wird uns auch in Zukunft begleiten – mit immer neuen Ideen und charmanten Samtpfoten.