Hauskatzen auf Motiv-Marken


Die Welt der Katzen auf Briefmarken
Die Katze, ein Geschöpf von universeller Anziehungskraft, begleitet den Menschen seit Jahrtausenden – von der Verehrung als Gottheit bis zur Rolle als geliebtes Haustier. Ihre besondere Stellung spiegelt sich auch in der Philatelie wider. Tiere sind allgemein ein beliebtes Motiv, doch Katzen faszinieren durch ihre Nähe zum Menschen und die Vielfalt ihrer Symbolik.


Geschichte der Darstellung von Hauskatzen auf Briefmarken
Die erste bekannte Katze auf einer Briefmarke erschien 1930 in Spanien: eine Flugpostmarke mit Charles Lindberghs Flugzeug Spirit of St. Louis – und seinem Kätzchen „Patsy“ in der Ecke.
Danach dauerte es über 20 Jahre, bis weitere Ausgaben folgten:

  • 1952 Niederlande – Wohlfahrtsmarke mit Kind und Kätzchen

  • 1956 Frankreich – Gemälde „Junger Bauer“ mit Katze unter dem Bett

  • 1957 Kuba – Tribut an Jeanette Ryder mit Hund und Katze

  • 1959 DDR – Kunstmotiv mit Katze / Belgien – Karnevalsmarke mit „jonglierten“ Katzen

In den 1960er Jahren folgten farbenfrohe Märchenserien aus Ungarn, Deutschland und Bulgarien. 1964 markierte Polen den Wendepunkt: eine ganze Serie von zehn Marken, ausschließlich Katzen gewidmet – ein Meilenstein der Philatelie.


Rassevielfalt: Welche Katzen zieren die Philatelie?
Die Bandbreite reicht von weltweit beliebten Rassen bis zu lokalen Besonderheiten:

  • Siamkatze – elegant, point-Zeichnung, Symbol für Thailand

  • Perser – langhaarig, majestätisch, häufig in liegender Pose

  • Maine Coon – groß, buschiger Schwanz, sanftes Wesen

  • Burma – sablesfarbenes Fell, goldene Augen

  • Abessinier – aktiver Charakter, geticktes Fellmuster

  • Himalaya – Mischung aus Perser und Siam

  • American Shorthair – typisch für die USA

  • Exotic Shorthair – Perserbau, kurzes Fell

Daneben finden sich British Shorthair, Bengal, Ginger Cats, Tabby-Katzen, schwarz-weiße Hauskatzen – bis hin zu exotischen Arten wie der Iriomote-Wildkatze aus Japan oder australischen Rassen wie der Australian Mist.


Wie werden Katzen dargestellt?

  • Realistisch – Fotografien und Gemälde (z. B. Royal Mail, USPS 1988, Malta)

  • Stilisiert – inspiriert von Manga, Ukiyo-e oder Volkskunst (Japan)

  • Karikaturen – Felix the Cat, Cheshire Cat, Märchenillustrationen

Die Szenen reichen von Schlafen, Spielen und Jagen bis zu Katzen in Interaktion mit Menschen, Symbolen oder Bauwerken.

Briefmarke mit Lindberghs Katze Patsy


Warum sind Katzen so beliebt?
Ihre symbolische Bedeutung variiert:

  • Antikes Ägypten – heilige Tiere, Göttin Bastet

  • Europa im Mittelalter – oft negativ mit Hexerei verbunden

  • Islamische Welt – hochgeschätzt, rein

  • Japan – Glücksbringer (Maneki Neko, Hello Kitty)

  • Malta – Katzen als Wahrzeichen des Alltags

So spiegeln Briefmarken nicht nur Haustiere, sondern auch Kulturgeschichte und Glaubensvorstellungen wider.


Glanzstücke der Sammlung

  • 1930 Spanien – Lindberghs Patsy, erste bekannte Katzenmarke

  • 1964 Polen – erste Serie ausschließlich mit Katzen (Janusz Grabiański)

  • 1988 USA – acht Katzenrassen, Präsentation beim Musical Cats

  • 1995 Royal Mail – komplette Serie mit Hauskatzen

Auch literarische und berühmte Katzen finden ihren Platz: Gestiefelter Kater, Félicette die Weltraumkatze oder klassische Märchenfiguren.


Systematik für Sammler

  • Nach Rassen – z. B. Siam, Perser, Maine Coon

  • Nach Ländern – einzelne nationale Ausgaben im Fokus

  • Nach Themen – Katzen in Kunst, Märchen, Geschichte

  • Nach Künstlern oder Techniken – Spezialsammlungen (Tiefdruck, Offset, Lithographie)


Handwerk und Design

  • Tiefdruck / Gravur – scharfe Linien, fühlbare Struktur

  • Offsetdruck – feine Details, weiche Farbverläufe

  • Photogravüre – beliebt bei farbigen Marken

  • Prägung / Folienprägung – seltener, aber mit besonderem Effekt

So spiegelt sich in den Katzenmotiven auch der technische Fortschritt der Druckkunst.

 

Die Katze im Vergleich zu anderen Tieren
Während Hunde ebenfalls häufig erscheinen, bietet die Katze eine größere Bandbreite an Symbolik: von Glücksbringer bis Hexentier. Wildkatzen sind ebenfalls vertreten, doch die Hauskatze dominiert – sie verbindet Emotion, Vertrautheit und Kulturgeschichte.

 

Fazit: Die Katze – ein philatelistisches Phänomen
Von vereinzelten Darstellungen bis zu kompletten Serien: Katzen haben sich fest in der Welt der Philatelie etabliert. Sie sind Motiv, Symbol und Spiegel der menschlichen Kultur.
Neue Briefmarken erscheinen regelmäßig, in unterschiedlichsten Stilen und Themen. Damit bleibt die Katze auf Briefmarken ein faszinierendes Sammelgebiet – für Philatelisten wie auch für Katzenliebhaber.